Kamera
Digitalkamera (Kompakt-, Bridge- oder Speigelreflexkamera).
Objektive
Steht eine Spiegelreflex-Digitalkamera zur Verfügung können geeignete Objektive
verwendet werden (Makroobjektive, die sind natürlich für Nahaufnahmen besonders
gut geeignet).
Bei Kompakt- oder Bridgekameras steht nur das
fest eingebaute Objektiv (Zoomobjektiv) zur Verfügung.
Da die Objektive von Digitalkameras in der Regel (besonders bei Kompakt-,
Bridgekameras) extreme Weitwinkelobjektive
sind, stellen Sie das Zoomobjektiv der Digitalkamera besser auf einen mittleren
Brennweitenbereich oder Telestellung, da
in dieser Einstellung die Verzeichnung (meist Kissen- aber auch Tonnenförmig)
am geringsten ist.
Nahaufnahmegeräte
Makro-Objektive, Zwischenringen, Balgengeräte sind nur an Spiegelreflex-Digitalkameras verwendbar.
Reicht die normale Einstellung des fest eingebauten Objektivs nicht aus
(besonders bei Kompakt-, Bridgekameras) um die
Vorlage formatfüllend abzubilden, so können Nahlinsen (erhältlich in
verschiedenen Stärken) oder Spezialvorsätze für Nahaufnahmen verwendet werden
(Zubehör wie auch bei herkömmlichen Kameras, falls diese am Objektivtubus
angebracht werden können / dürfen. Bitte lesen Sie im Kamerahandbuch nach welche
Möglichkeiten dort angeboten werden).
Zubehör
Stativ, oder Reproeinrichtung.
Elektrischer Fernauslöser, oder Selbstauslöser Funktion der Kamera benutzen um
Verwackeln zu vermeiden.
Beleuchtung
Glühlampen (Nitraphot) und Halogenlampen haben den Vorteil, dass an der Kamera die Belichtung, durch Zeit- und Blendenverstellung
in einem weiten Bereich geregelt werden kann.
Dies ist bei Verwendung von Blitzgräten nicht immer möglich, da
die Computerautomatik abgeschaltet werden muss und dann nur noch
eine festgelegte Zeiteinstellung an der Kamera möglich ist, die nur durch Verstellen der Blende angepasst werden kann.
Vorteil des Blitzes:
Konstante Lichtquelle und durch die kurze Belichtungszeit verwacklungsfreie
Aufnahmen
Verwenden Sie nur Lampen, die
ein weiches Licht abstrahlen, gerichtetes Licht ist nicht
geeignet.
Bei Blitzgeräten wenn möglich auf Weitwinkelausleuchtung
einstellen.
Einstellung der Kamera
Digitalkameras haben den Vorteil, daß
diese (ohne erforderliches Zubehör wie Filter usw.) auf verschiedene
Lichtquellen (Farbtemperaturen) eingestellt werden können.
Tageslicht: Einstellung wenn mit Tageslicht oder Blitzlicht gearbeitet
wird
Kunstlicht: Einstellung wenn mit Glühlampen gearbeitet wird
Leuchtstoffröhren: Einstellung wenn mit Leuchtstoffröhren gearbeitet
wird (Achtung es gibt verschiedenfarbige Leuchtstoffröhren (unterschiedliche
Farbtemperaturen).
Manueller Weißabgleich: Zeigen die oben genannten Einstellungen bei
Kunstlicht, oder Leuchtstoffröhren trotzdem noch einen Farbstich, so ist der
manuelle Weißabgleich eine gute Einstellmöglichkeit um die Vorlage Farbgetreu
zu reproduzieren.
In der Regel legt man ein rein weißes Blatt Papier auf die Vorlage
(formatfüllend mit dem Zoomobjektiv einstellen) und betätigt den manuellen
Weißabgleich, damit ist die Digitalkamera optimal auf die benutzte Lichtquelle
eingestellt.
(Bitte lesen Sie im Handbuch der Digitalkamera nach).
Beleuchtungsanordnung
Um aber alle Vorlagengrößen bis DIN A4 abzudecken, ist es
ratsam den Abstand der Beleuchtungslampen einmal festzulegen und
auch für alle kleineren Vorlagengrößen beizubehalten.
Geht man von einer maximalen Vorlagengröße eines DIN-A4-Blattes
im Querformat aus, dann sollten die Lampen folgendermaßen
angeordnet sein :
Nimmt man die Kamera als Nullpunkt an, dann sollten die Lampen
mindestens in gleicher Höhe sein, besser aber 60 cm von der
Vorlage entfernt.
Der seitliche Abstand von der Kamera aus zu jeder Lampe sollte
ebenfalls mindestens 60 cm betragen.
Die so aufgestellten Lampen bilden also, von der senkrechten
Kameraachse aus betrachtet jeweils einen Winkel von 45 Grad.
So ist sichergestellt, dass keine Spiegelungen entstehen.
Vorlagen- und
Kameraausrichtung
Die Vorlage und Kamera sollten, wie der Maurer sagt, im Wasser
stehen.
Auf deutsch heißt dies: Das Grundbrett der Reproeinrichtung ist
mit einer Wasserwaage längs und quer zu prüfen, ob dies genau
waagerecht liegt, wenn nicht dann mit dünnen Pappscheiben
unterlegen.
Danach wird die Kamera ebenfalls ausgerichtet (längs und quer).
Die Wasserwaage sollte an die vordere Fassung des Objektivs
gehalten werden und durch Schwenken, bzw. Unterlegen an der
Kamerabefestigung, wird eine senkrechte Ausrichtung zur Vorlage
herstellt (in Baumärkten gibt es kleine Wasserwagen die hierfür
gut geeignet sind).
Vorlagenaritierung
Bilder (Vorlagen) die reproduziert werden sollen, müssen, sofern
diese nicht ganz eben aufliegen, mit einer Glasscheibe abgedeckt
werden, da sonst Verzerrungen, Unschärfen und Spiegelungen
auftreten.
Spiegelungen
Um Spiegelungen durch Vorlagen mit glänzender Oberfläche (oder
bei Verwendung einer Glasscheibe) zu vermeiden, muss vor das
Objektiv ein sog. Neger angebracht werden.
Dieser verhindert, dass sich Kamerateile, oder Teile der
Reproeinrichtung in der Vorlage spiegeln.
Ein mattschwarzer Karton, in den ein Loch in der Größe des
Objektivvorderteils eingeschnitten ist, wird durch die
Sonnenblende gehalten.
Die Größe des Kartons sollte so groß wie möglich und so klein
als notwendig gewählt werden.
Achtung : Bei kleinen Vorlagen überprüfen, ob der Neger keine
Schatten auf die Vorlage wirft !!!
Raumlicht
Um Farbstiche, sowie
Spiegelungen durch Reflexion auf den Vorlagen oder der
Abdeckglasscheibe zu vermeiden, sollte das Raumlicht beim
Belichtungsvorgang ausgeschaltet und Einfall von Tageslicht
(Fenster) vermieden werden.
Am besten stell man eine schwache Lampe abseits der
Reproeinrichtung auf, die dann aber immer eingeschaltet bleiben
kann.
Bildgröße und
Bildqualitätseinstellung
Stellen Sie an Ihrer Digitalkamera die größtmögliche
Bildgröße (z.B. 1600x1200, oder 2560x1920) und auf eine hohe / höchste Auflösung /
Bildqualität (z.B. Super Fein) ein um ein optimales Repro zu erhalten.
Bitte lesen Sie auch folgende Informationen:
Wie
viel Megapixel werden benötigt für den optimalen Ausdruck
Bildgröße
und Qualität für die Ausbelichtung auf Fotopapier
Blendeneinstellung
Für Reproduktionen sollte standardmäßig die Blende 5,6 oder 8 eingestellt werden um die Schärfenleistung des
Objektivs voll auszunutzen.
Einstellung der Schärfe
In der Regel kann mit dem Autofokus der Kamera scharf
gestellt werden, wenn in dem Bereich des Meßfeldes auf der Vorlage Strukturen
vorhanden sind.
In einigen Fällen kann aber der Autofokus die Schärfe nicht finden, weil z.B.
sich an der Stelle der Vorlage nur strukturlose Bildteile befinden.
Wenn möglich gehen Sie wie folgt vor:
a) Legen Sie auf die Vorlage ein Stück Tageszeitung und tippen
den Auslöser an, damit die Kamera scharf stellen kann und entfernen, bei
weiterhin gedrückter Auslösetaste, das Stück Tageszeitung. Jetzt können Sie
die Kamera auslösen.
b) Gestattet Ihre Digitalkamera von automatischer auf manuelle Scharfstellung
umzuschalten, so stellen Sie manuell scharf.
c) oder stellen Sie wie unter a) beschrieben automatisch scharf, danach schalten
Sie auf manuelle Scharfstellung um, so bleibt die Schärfenebene korrekt
erhalten und Sie können nacheinander mehrere Repros machen, ohne jedes mal neu
scharf stellen zu müssen.
Belichtung
Um ein optimales Ergebnis zu erzielen, ist jede Kamera der für
Reproduktionen verwendet wird einzutesten, um das Zusammenspiel
aller Unsicherheitsfaktoren zu optimieren.
Verschlusszeiten- und Blendenabweichungen bei Kamera und
Objektiven,
Einfluss der Farbtemperatur der Beleuchtung auf
Belichtungsmesser,
Differenzen von Belichtungsmessern (Innenmessung, Handbelichtungsmesser).
Da Aufsichtsvorlagen (Fotos,
Zeitungsausschnitte, Bilder usw.), im Gegensatz zu Aufnahmen von Motiven im
Freien, nur einen geringen Kontrastumfang haben, kann in der Regel eine einmal
gefundene optimale Belichtung (z.B. 1/30 bei Blende 8) immer beibehalten werden.
Das macht auch Sinn, denn helle Bilder sollen ja auch wieder hell und dunkle
Bilder auch wieder dunkel wiedergegeben werden. Eine Automatikbelichtung würde
helle Bilder zu dunkel und dunkle Bilder zu hell wiedergeben.
Wenn es Ihre Digitalkamera erlaubt Blende und Belichtungszeit manuell
einzustellen, sollten Sie dies in jedem Falle nutzen.
Stellen Sie die Blende möglichst auf den Wert 5,6 oder 8 ein und verändern nur
die Belichtungszeit bis Sie die optimale Einstellung gefunden haben.
Zur Findung der optimalen
Belichtung verwenden Sie z.B. ein Foto oder Bild als Vorlage das ausgewogene
Kontraste und Farben besitzt und belichten davon mehrere Bilder mit veränderter
Zeiteinstellung (z.B. bei Blende 8 Zeiteinstellungen von 1/8, 1/15, 1/30, 1/60
Sekunde).
Nun laden Sie die Bilder auf Ihren Computer in das Bildbearbeitungsprogramm und
beurteilen diese.
Die Einstellung der Blende und Belichtungszeit bei der Aufnahme für das am
besten belichtete Bild ist die zukünftige Einstellung an der Digitalkamera.
Bei Verwendung von Nahlinsen brauchen keine Verlängerungsfaktoren
berücksichtigt zu werden.
Eine entgültige Beurteilung
können Sie aber erst vornehmen, wenn Sie entweder die Bilder auf Ihrem
Fotodrucker ausgedruckt haben, oder von den Bildern Fotoabzüge herstellen
lassen. Ggf. kann die optimale Belichtung aber auch abweichen, je nach dem wie
die Bilder ausgeprintet werden (Tintenstrahldrucker oder Fotoprint).
Achtung: Die Beurteilung am Computermonitor kann nur bei einem
kalibrierten Monitor erfolgen.
Den Monitor können Sie einfach selbst kalibrieren indem Sie die Originalvorlage
und den Ausdruck (Fotodruck, oder Print) mit dem Monitorbild vergleichen.
Regeln Sie nun Helligkeit, Kontrast und ggf. auch Farbe des Monitors bis dieser
das Bild annähernd gleich wie die Vorlagen zeigt.
Hinweis: Wenn Sie
Ihre Bilder im Digitallabor auf Fotopapier printen lassen, ist zu beachten ,daß
normalerweise der Kontrast und die Belichtung des Prints automatisch korrigiert
/ eingestellt wird und z.B. mehrere Fotos mit unterschiedlichen Belichtungen das
selbe Ergebnis bringen. Bei einigen Digitallabors kann
diese automatische Korrektur abgeschaltet werden, damit auch kritische Fotos
(z.B. Sonnenuntergänge, helle oder dunkle Motive richtig wiedergegeben werden.
Gradationsbeeinflussung
Meine eigenen Versuche haben
gezeigt, dass Reproduktionen mit Digitalkameras wesentlich problemloser sind als
Repros mit herkömmlichen Filmen, bei denen oft eine Gradationsaufsteilung (zu
harte Bilder) zu beobachten ist.
Digitalrepros können in der Regel ohne Gradationskorrektur mittels
Bildbearbeitungsprogramm weiter verarbeitet werden (Ausdruck mit
Tintenstrahldrucker, oder Ausbelichten auf Fotopapier).
Tritt bei Ihnen trotzdem eine Gradationsaufsteilung ein (zu harte Ergebnisse),
schauen Sie mal in Ihrer Bedienungsanleitung zur Kamera nach, vielleicht gibt es
eine Einstellung in der die Gradation in Richtung weicher eingestellt werden
kann.
Bildnachbearbeitung
Laden Sie die Repros in Ihr Bildbearbeitungsprogramm und
überprüfen jedes Bild genau und führen ggf. folgende Nachbearbeitung durch:
Bild gerade richten
Bild beschneiden (überflüssige Ränder entfernen)
Bildfehler entfernen (störende Flecken, Staubkörner usw.)
Helligkeit und Kontrast korrigieren
Farbstich entfernen
Wenn Sie Repros von Schwarzweißbildern angefertigt haben können Sie diese
konvertieren, so, daß bei gleicher Qualität eine geringere Dateigröße
entsteht.
Im Bildbearbeitungsprogramm wählen Sie: >>Konvertieren<< (oder
>>Umwandeln<<) >>
256 Graustufen (8 bit)<<, oder >>Graustufenbild<< (bitte im
Handbuch der Software nachlesen).
Außerdem ist bei diesem Konvertieren in Graustufen ein ggf. vorhandener
Farbstich eliminiert.
Sonderfall Strichzeichnung
Möchten Sie Strichzeichnungen reproduzieren, so ist es nicht
immer sinnvoll die Repros im Bildbearbeitungsprogramm auf das Format
"Strichbild" zu konvertieren, da ggf. einige Informationen des
Bildinhaltes verloren gehen können, insbesondere wenn feine Linien vorhanden
sind.
Konvertieren sie solche Strichzeichnungen besser nach >> 256 Graustufen (8
bit)<<, oder >>Graustufenbild<< und verstellen Sie Helligkeit
und Kontrast bis die Strichzeichnung optimal ausgedruckt wird.
Dateiformat
Ja nach Digitalkamera wird das Bild in einem
bestimmten Dateiformat gespeichert (meist im JPEG > .jpg < Format in den
niedrigeren Qualitätsstufen, oder TIFF > .tif< Format in den höheren
Qualitätsstufen. Bitte in der Bedienungsanleitung der Digitalkamera nachlesen).
Höherwertige Digitalkameras bieten die höchste Qualitätsstufe RAW an, leider
können noch nicht alle Bildbearbeitungsprogramme dieses Dateiformat lesen /
bearbeiten (ggf. müssen Sie nach dem Einlesen der Dateien in das der
Digitalkamera mitgelieferte Bildbearbeitungsprogramm die Dateien in das
TIFF-Format konvertieren, damit auch andere Bildbearbeitungsprogramme die
Dateien lesen können).
Bitte lesen Sie zum Thema Dateiformat folgende Information: Erläuterung zum Begriff "Bildqualität"
Ergebnis
Die so reproduzierten Bilder können in sehr guter Qualität auf einem
Tintenstrahldrucker (Fotodruck) ausgedruckt, oder auf Fotopapier ausbelichtet
werden (macht Ihr Fotohändler).
Verwendungszweck
Möchten Sie die so erstellten digitalen Repros nicht
für den Ausdruck mit einem Fotodrucker oder Print verwenden, sondern nur z.B.
als Bild für die Homepage, so ist das Bild in optimaler Qualität natürlich
viel zu groß, da für die Verwendung in der Homepage nur Bilder verwendet
werden mit einer möglichst kleinen Dateigröße.
Bitte lesen Sie für andere Verwendungszwecke die folgende Information: Fotos für die Homepage
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